Im Zusammenhang mit Kunst und Kirche ist hier die Literatur als Sprachkunst gemeint, entsprechend der Bedeutung des lateinischen „litteratura“ = Buchstabenschrift, Sprachkunst. Sie äußert sich in gebundener und verdichteter Sprache (Poesie), ungebundener Sprache (Prosa) und dialogischer Sprache (Drama).
Die sogenannte Schöne Literatur/Belletristik erzählt von Menschen, Begebenheiten und Erfahrungen. Sie kann Phantasie und Kreativität beflügeln. Sie befördert bei der einen Person Identifikation, bei der anderen Zustimmung und/oder Abgrenzung. Sie weitet den persönlichen Blick auf das eigene Leben und das von anderen Menschen, auch auf das Leben in anderen Kulturen.
Literatur sensibilisiert für Sprache und macht sprachfähig(er). Die Bibel selbst ist Literatur, Weltliteratur. Sie erzählt von den Erfahrungen, die Menschen mit Gott gemacht haben. Bis heute erzählen Autorinnen und Autoren in ihren Werken von vergleichbaren Erfahrungen, greifen religiöse Themen auf, stellen existentielle Fragen - mal mehr, mal weniger direkt.
Sprach- und Lesekompetenz werden gebraucht, um Literatur lesen und verstehen zu können. Sie müssen von klein auf gelernt, gefördert und geübt werden, umso mehr bei derzeit 8 Millionen funktionalen Analphabeten in Deutschland. In der Vermittlung dieser Basiskompetenzen engagieren sich Öffentliche Bibliotheken, darunter auch viele in Trägerschaft von evangelischen Kirchengemeinden. Neben regulären Öffnungsstunden bieten sie zahlreiche lesefördernde Aktivitäten an, um Kindern von klein auf die Welt der Literatur zu erschließen; gern in Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten und Grundschulen.
Im Raum der Kirche ist der Umgang mit Literatur vielfältig:
Eine Literaturkirche hat die EKvW noch nicht; es gibt aber die Literaturkirche St. Jakobi in Hildesheim als mögliches Vorbild.
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